Das wird neu – die erste Folge mit Bürgermeister Dominik Gieler

Shownotes

Unsere erste Folge ist da! Bürgermeister Dominik Gieler, erzählt über seine Rolle beim Wiederaufbau. Er spricht über die Herausforderungen, denen er sich in seiner täglichen Arbeit in der Verbandsgemeinde stellt, und liefert uns einen Überblick über die Entwicklungen im „Mammut-Projekt“ Wiederaufbau.

Music by Vladimir Dergachev from Pixabay.

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Marianne Reiß: In der ersten Folge bin ich im Gespräch mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde,

Marianne Reiß: Dominik Gieler. Hallo Herr Gieler, schön, dass Sie da sind.

Dominik Gieler: Hallo.

Marianne Reiß: Ich bin mir sicher, viele der Zuhörenden kennen Sie bereits schon sehr gut wahrscheinlich.

Marianne Reiß: Es sind aber auch Leute dabei, die wahrscheinlich von extern sind,

Marianne Reiß: also außerhalb der Verbandsgemeinde zuhören.

Marianne Reiß: Daher mein Vorschlag zu Beginn, stellen Sie sich doch einfach nochmal persönlich vor.

Dominik Gieler: Ja, mein Name ist Dominik Gieler, ich bin Bürgermeister der Verbandsgemeinde

Dominik Gieler: Altenahr, Ich bin 39 Jahre jung, bin verheiratet, habe zwei Kinder und leite die

Dominik Gieler: Verbandsgemeinde seit dem 2.

Dominik Gieler: Juni 2022 und war vorher Ortsbürgermeister der Ortsgemeinde Rech.

Marianne Reiß: Sie sind aus der Verbandsgemeinde? Sie sind hier aufgewachsen, kommen von hierher?

Dominik Gieler: Genau, ich bin aus Rech, bin da aufgewachsen und lebe schon mein gesamtes Leben in Rech.

Dominik Gieler: Ich war vorher Polizeibeamter und habe sozusagen im Ehrenamt den Ortsbürgermeister

Dominik Gieler: in Rech fungiert oder als Ortsbürgermeister fungiert, war in der Feuerwehr und

Dominik Gieler: im Gemeinderat vorher auch,

Dominik Gieler: bin hier sehr verwurzelt und bezeichne das Ahrtal als meine Heimat.

Marianne Reiß: Dann verstehe ich es ja richtig. Sie kennen die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde schon sehr gut.

Marianne Reiß: Haben Sie nochmal einen anderen Blick auf die Gemeinschaft hier gewonnen,

Marianne Reiß: nachdem Sie jetzt das Amt des Bürgermeisters angenommen haben?

Marianne Reiß: Hat sich der Blick auf die Gemeinschaft im Ahrtal verändert?

Dominik Gieler: Ja, auf jeden Fall. Die Verbandsgemeinde besteht ja aus zwölf Ortsgemeinden

Dominik Gieler: und mein Einzugsradius ist recht Darnow-Maischoss vorher gewesen.

Dominik Gieler: Da war ich oder bin ich sehr verwurzelt, Alten einen teilen.

Dominik Gieler: Und natürlich bekommt man, wenn man das Amt des Verbandsbürgermeisters inne

Dominik Gieler: hat, mit jede Menge weiteren Personen zu tun.

Dominik Gieler: Daher habe ich in den letzten drei Jahren sehr viele Menschen hier kennengelernt

Dominik Gieler: und natürlich aber auch die Ortschaften viel intensiver kennengelernt.

Dominik Gieler: Und auch einen anderen Blickwinkel jetzt nochmal letzten Endes dann darauf bekommen.

Marianne Reiß: Gibt es andere Fähigkeiten, Kompetenzen oder auch Wissen, das hilfreich ist,

Marianne Reiß: um das Amt des Bürgermeisters gut und erfolgreich umzusetzen?

Dominik Gieler: Ja, auf jeden Fall ist es wichtig, wenn man aus dem Bereich kommt,

Dominik Gieler: wo man nachher Bürgermeister ist, weil man natürlich dann auch die Gegebenheiten

Dominik Gieler: kennt, die Sprache spricht.

Dominik Gieler: Was sicherlich auch nicht verkehrt ist, ist, wenn man versucht offen zu sein

Dominik Gieler: und den Leuten zuzuhören.

Dominik Gieler: Und natürlich aber auch muss man sich, das gehört auch glaube ich mit dazu,

Dominik Gieler: das eine oder andere Fell aneignen.

Dominik Gieler: Weil leider ist es in meinem Job auch so, dass allen das Recht machen kann.

Dominik Gieler: Ich habe es gestern noch sehr intensiv gesagt, dass letzten Endes so ein Amt

Dominik Gieler: aus Kompromissen besteht. Und man jeden Tag versucht, nicht nur Probleme zu

Dominik Gieler: lösen, sondern auch Kompromisse zu finden.

Dominik Gieler: Und das ist auch mit eine Herausforderung, die das Amt so mit sich bringt.

Dominik Gieler: Und das ist auch immer besser, wenn man da dann die Grundgegebenheiten kennt.

Marianne Reiß: Sie haben jetzt schon einige Herausforderungen beschrieben. Sind es Herausforderungen,

Marianne Reiß: die Sie jetzt überraschend getroffen haben oder bei denen Sie schon wussten,

Marianne Reiß: dass das auf jeden Fall auf Sie zukommen wird, wenn Sie Bürgermeister der Verbandsgemeinde werden?

Dominik Gieler: Als Ortsbürgermeister hat man sicherlich einen Einblick darin,

Dominik Gieler: was man als Bürgermeister machen muss. Ich muss aber ganz ehrlich sagen,

Dominik Gieler: dass man als Bürgermeister in der Verbandsgemeinde nochmal mit vielen weiteren Aspekten zu tun hat.

Dominik Gieler: Man hat andere Kompetenzen, in der Ortsgemeinde eher weniger,

Dominik Gieler: in der Verbandsgemeinde eher natürlich dann mehr.

Dominik Gieler: Man hat auf einmal Personalverantwortung, die einen auch sehr deutlich beschäftigt.

Dominik Gieler: Was die Finanzen angeht, hat man eine sehr größere Verantwortung.

Dominik Gieler: Und mich hat es doch teilweise auch recht überrascht, mit was man an mehr dann auf einmal zu tun hat.

Dominik Gieler: Das fängt bei Kindertagesstätten, Plätzen und Personalplanung an,

Dominik Gieler: wo man unterstützen darf.

Dominik Gieler: Das hängt mit der Finanzplanung zusammen.

Dominik Gieler: Und das eine oder andere, muss ich zugeben, habe ich auch etwas unterschätzt, das stimmt.

Marianne Reiß: Können Sie mal so einen typischen Tag im Berufsalltag bei Ihnen beschreiben?

Marianne Reiß: Was machen Sie so den Tag über? Was für Termine stehen an?

Marianne Reiß: Mit wem stehen Sie im Austausch? Wie kann man sich so den Alltag als Bürgermeister

Marianne Reiß: der Verbandsgemeinde vorstellen?

Dominik Gieler: Also mein Tag beginnt in der Regel, nachdem ich meine Kinder zur Schule gebracht

Dominik Gieler: habe, fange ich so um 8.30 Uhr an im Büro und gucke die ersten E-Mails und meistens

Dominik Gieler: geht es dann um 9 Uhr mit ersten Besprechungen los.

Dominik Gieler: Die können teilweise sehr vielschichtig sein, was wiederum auch den Beruf sehr

Dominik Gieler: interessant macht, dass man sich von 9 bis 10 um Schulen unterhält.

Dominik Gieler: Dann geht es von 11 bis 12 auf einmal mit dem Tourismus weiter und um 13 bis

Dominik Gieler: 15 Uhr sieht man sich dann in der Kreisverhaltung wieder, um den Wiederaufbau

Dominik Gieler: und die Gewässerwiederherstellung zu besprechen.

Dominik Gieler: Also der Beruf bzw.

Dominik Gieler: Der Tagesablauf ist geprägt von Besprechungen.

Dominik Gieler: Teilweise auch von repräsentativen Terminen außerhalb natürlich.

Dominik Gieler: Man sitzt teilweise auch viel im Auto und fährt von Ortschaft zu Ortschaft oder

Dominik Gieler: halt von der Kreisverwaltung wieder zurück.

Dominik Gieler: Meistens so bis 16, 17 Uhr. Ich lege meistens auch zwischen 13 und 14 Uhr eine

Dominik Gieler: Pause ein, wo ich dann zu Hause mit der Familie Mittag esse.

Dominik Gieler: Ja, und ab 17 Uhr wird es dann terminlich zunächst mal ruhiger.

Dominik Gieler: Dann kann man gucken, dass man die Mappen auf dem Schreibtisch abarbeiten kann.

Dominik Gieler: Und dann fangen so um 18.30, 19.00 Uhr meistens dann auch wieder Sitzungen entweder an.

Dominik Gieler: Und wenn keine Sitzungen sind, dann versucht man weiterhin E-Mails zu beantworten.

Dominik Gieler: Und die Tage enden meistens so um 20, 20, 30.

Marianne Reiß: Das sind auf jeden Fall lange Arbeitstage für Sie. Umso schöner,

Marianne Reiß: dass Sie die Möglichkeit haben, in der Mittagspause dann zum Beispiel noch ein

Marianne Reiß: bisschen Zeit mit Ihrer Familie zu verbringen. Vielen Dank.

Marianne Reiß: Sie kommen ja aus der Verbandsgemeinde und sind eng verbunden mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Marianne Reiß: Ihnen ist es bestimmt wichtig, dass diese Menschen vor Ort ja auch aktiv in

Marianne Reiß: ihre Entscheidungen als Bürgermeister mit eingebunden werden.

Marianne Reiß: Wie setzen Sie das denn konkret um? Was gibt es für Möglichkeiten?

Dominik Gieler: Ja, das war immer auch, zumindest hat man es mitbekommen, dass sich das Kritik

Dominik Gieler: aufkam, dass einfach was gemacht wird, ohne dass darüber gesprochen wird.

Dominik Gieler: Natürlich gibt es Gemeinderatssitzungen, wo auch viel diskutiert wird und wo

Dominik Gieler: es dann auch beschlossen wird.

Dominik Gieler: Allerdings haben wir uns dann dazu entschlossen, eine Öffentlichkeitskampagne

Dominik Gieler: zu starten, damit wir auch diesen Kritikpunkt Rechnung tragen Und letzten Endes versuchen,

Dominik Gieler: den Wiederaufbauprozess, der sich ja in allen Ortsgemeinden rund um die Ahr,

Dominik Gieler: teilweise auch in den Seitentälern forttragen, Rechnung zu tragen und nach außen zu bringen.

Dominik Gieler: Wir haben Infoveranstaltungen gemacht in den letzten Jahren.

Dominik Gieler: Immer eine im Jahr, die auch relativ gut besucht waren. Wollen

Dominik Gieler: wir auch weitermachen und mit dem Partner EFOG versuchen wir natürlich dann

Dominik Gieler: jetzt auch durch Podcasts oder aber auch durch Instagram und Facebook Beiträge

Dominik Gieler: das Arbeiten und teilweise aber auch die Entscheidungsfindungsprozesse so transparent

Dominik Gieler: wie möglich zu gestalten.

Dominik Gieler: Viele Themen sind sehr komplex, man hat mit vielen Leuten zu tun.

Dominik Gieler: Ich hatte es eben schon mal gesagt, man muss auch Kompromisse da schlucken und

Dominik Gieler: alle Kompromisse gefallen da auch nicht immer, auch mir nicht immer,

Dominik Gieler: aber das kommt nochmal dann mit sich.

Dominik Gieler: Wir haben intensive Gespräche mit Fördergebern und mit Genehmigungsbehörden

Dominik Gieler: und das alles natürlich nach außen so zu kommunizieren, dass es jeder versteht

Dominik Gieler: in wenigen Minuten, damit es auch interessant bleibt,

Dominik Gieler: ist eine herausfordernde Arbeit und ich glaube, dass wir damit diese Öffentlichkeitskampagne,

Dominik Gieler: die wir auch gerade starten oder gestartet haben, auf dem richtigen Weg sind.

Marianne Reiß: Sie haben da noch einen ganz interessanten Punkt eben angeschnitten.

Marianne Reiß: Sie sind ja auch selber Bürger der Verbandsgemeinde und sind hier aufgewachsen.

Marianne Reiß: Haben Sie auch persönliche Wünsche für Ihre Heimat, für das Ahrtal und für die

Marianne Reiß: Verbandsgemeinde, auch für Ihre Familie?

Marianne Reiß: Wie sich der Wiederaufbau entwickelt, wie sich das Ahrtal entwickelt?

Dominik Gieler: Persönlich gesehen wünscht man sich natürlich, dass der Wiederaufbau möglichst

Dominik Gieler: schnell abgeschlossen ist. Das gelingt nicht an allen Ecken und Enden aufgrund

Dominik Gieler: der Kompromisse und Probleme, die wir da haben.

Dominik Gieler: Mein persönlicher Wunsch war es, am liebsten die Zeit weiterzudrehen und einfach

Dominik Gieler: zehn Jahre später aufzuwachen und dann nicht mehr in einer Baustelle zu leben.

Dominik Gieler: Das habe ich mir aber dann nochmal durch den Kopf gehen lassen und die Lebenszeit

Dominik Gieler: war mir dann doch irgendwie auch wichtig. Also von daher ist der Wunsch auch

Dominik Gieler: nicht so richtig ausgedrückt.

Dominik Gieler: Aber letzten Endes wünsche ich mir natürlich, dass wir aus den Baustellen rauskommen,

Dominik Gieler: dass die Projekte abgeschlossen sind und dass wir im besten Fall schöner das Ahrtal wieder da haben,

Dominik Gieler: als es am 13.07.2021 war.

Dominik Gieler: Und ich glaube, da sind wir auch auf einem guten Weg, sicherlich auch mit,

Dominik Gieler: wie gesagt, einigen Veränderungen.

Dominik Gieler: Das Tal wird nicht mehr so sein, wie es vorher war. Aber aufgrund der vielen Projekte nehmen wir an,

Dominik Gieler: von Glasfaser über Strominfrastruktur bis hin zu Wasser, die komplette Infrastruktur,

Dominik Gieler: die Straßenwege und Plätze, die werden neu gemacht.

Dominik Gieler: Ich glaube, wir sind da oder ich bin überzeugt davon, dass wir auf einem sehr

Dominik Gieler: guten Weg sind und dass wir dieses Ziel auch erreichen können,

Dominik Gieler: ob das nach zehn Jahren der Fall ist oder nach 15 Jahren im Endeffekt.

Dominik Gieler: Das bleibt mal abzuwarten. Die Oda hat bei ihrem Hof was er 18 Jahre gebraucht.

Dominik Gieler: Das ist so eine realistische Spanne, denke ich.

Dominik Gieler: Ja, das wünsche ich mir, dass wir das hinkriegen, dass wir schöner sind, als wir vorher waren.

Marianne Reiß: Ich glaube, das hoffen alle Zuhörerinnen und Zuhörer auch. Und ich bin mir auch

Marianne Reiß: sicher, dass das so umsetzbar ist und dass da vieles Schönes und Neues bei rumkommt.

Marianne Reiß: Gibt es denn konkrete Projekte oder Ideen, die aus Ihrer Sicht das Leben in

Marianne Reiß: der Verbandsgemeinde Altenahr nach dem Wiederaufbau sogar lebenswerter machen könnten als zuvor?

Marianne Reiß: Also es gibt ja vielleicht auch Pläne, Dinge noch moderner zu gestalten.

Dominik Gieler: Da gibt es sehr viele Sachen. Nehmen wir beispielsweise Marienthal.

Dominik Gieler: Die haben einen neuen Dorfmittelpunkt, der vorher eine Baustelle war und jetzt

Dominik Gieler: einen wunderschönen Platz darstellt mit einem Gemeinschaftshaus.

Dominik Gieler: Nehmen wir Gernau und Maischoss beispielsweise, die sich mit einer Nahwärme

Dominik Gieler: beschäftigen und letzten Endes auch warme Nahwärmenetze bauen.

Dominik Gieler: Nehmen wir Rech und Altenburg, die kalte Nahwärme-Netze bauen und damit bessere

Dominik Gieler: Infrastruktur schaffen.

Dominik Gieler: Nehmen wir Hönningen, die eine Kita bekommen, die auf einem aktuellen Stand

Dominik Gieler: sein wird, im Übrigen auch Darnau.

Dominik Gieler: Wir haben neue Feuerwehrhäuser, wir haben eine neue Strominfrastruktur.

Dominik Gieler: Wir haben kein 11-KV-Mittelspannungsnetz mehr, sondern ein 20-KV-Mittelspannungsnetz

Dominik Gieler: in wahrscheinlich 20, 27. Was uns zukunftsfähiger bezüglich der Wärmepumpe,

Dominik Gieler: aber auch der Ladeinfrastruktur macht.

Dominik Gieler: Wir haben einen Glasfaserausbau, den wir vorher so nicht hatten.

Dominik Gieler: Da gibt es aber noch ganz viele andere Dinge, wie, wie gesagt,

Dominik Gieler: Dorfmittelplätze, neue Spielplätze haben wir.

Dominik Gieler: Und sicherlich haben wir auch an der Realschule, was Sie eben erwähnt haben,

Dominik Gieler: ein Leerschwimmbecken, wo ich immer ein bisschen belächelt werde,

Dominik Gieler: ob es denn wirklich kommt, weil man es teilweise nicht glauben kann.

Dominik Gieler: Aber der Projektstand bezüglich dieses Leerschwimmbeckens ist sehr gut.

Dominik Gieler: Ich bin mir zu 90 Prozent sicher, dass es kommt. Die Finanzierung steht.

Dominik Gieler: Die Ausschreibung muss noch erfolgen.

Dominik Gieler: Und andere Projekte, nehmen wir die Bahn, die,

Dominik Gieler: wenn sie dann fährt im Dezember,

Dominik Gieler: vielleicht nicht direkt im 20-Minuten-Takt fährt nach den neuesten Berichterstattungen,

Dominik Gieler: aber zumindest absehbar eine höhere Schlagzahl fahren wird und letzten Endes

Dominik Gieler: auch bis nach Wuppertal ja dann irgendwann in der Direktverbindung fahren soll.

Dominik Gieler: Und das sind ja alles Punkte, die durchaus innovativ sind und in Teilen auch

Dominik Gieler: mit dem Wiederaufbau zu tun haben und in großen Teilen mit dem Wiederaufbau zu tun haben.

Dominik Gieler: Aber die Navamil-Projekte, also auch das Leerschwimmbecken und der ein oder

Dominik Gieler: andere Kinderspielplatz hat halt nichts mit dem Wiederaufbau zu tun. Das ist neu.

Dominik Gieler: Und wir sind auch noch dabei an anderen Themen, um uns zukunftsfähiger hier zu gestalten.

Dominik Gieler: Ich bin einmal im Jahr auf einer Tagung, wo alle Bürgermeister der Verbandsgemeinden

Dominik Gieler: Rheinland-Pfalz weit zusammenkommen.

Dominik Gieler: Und da wird natürlich dann auch immer berichtet und man hört immer gespannt

Dominik Gieler: zu, welche Probleme und Aufgaben die anderen so haben.

Dominik Gieler: Die kommen teilweise im A-Tal nicht an, weil man sich doch sehr intensiv mit

Dominik Gieler: dem Wiederaufbau beschäftigt.

Dominik Gieler: Das ist aber auch eine Sorge an der Stelle, weil die anderen denken halt auch

Dominik Gieler: weiter. Die schaffen neue Tourismuskonzepte,

Dominik Gieler: wo wir auch gerade dran sind oder das haben wir gemacht.

Dominik Gieler: Das ist eine Umsetzung, um den Anschluss nicht zu verlieren,

Dominik Gieler: weil die anderen, die machen auch weiter und wir müssen den Wiederaufbau stemmen,

Dominik Gieler: allerdings auch uns halt zukunftsfähig machen und das ist doch sehr herausfordernd.

Marianne Reiß: Das klingt auf jeden Fall nach einigen schönen Projekten und Ideen,

Marianne Reiß: die das Leben im Ahrtal oder in der Verbandsgemeinde Altenahr auf jeden Fall lebenswerter

Marianne Reiß: machen werden für die Bürgerinnen und Bürger.

Marianne Reiß: Gibt es darüber hinaus Lehren, die Sie aus der Flut gezogen haben,

Marianne Reiß: die mit Blick auf das Thema Krisenprävention und Katastrophenschutz gezogen wurden?

Dominik Gieler: In jedem Fall. Wir haben nicht nur die Feuerwehr und auch uns als Verwaltung

Dominik Gieler: geschult, sind da bei uns zu schulen.

Dominik Gieler: Wir haben einen Verwaltungsstab gegründet und schulen uns da einmal im Jahr.

Dominik Gieler: Der Verwaltungsstab arbeitet letzten Endes auch in einer Katastrophe der Feuerwehr

Dominik Gieler: zu und ist halt auch für das Organisatorische dann verantwortlich.

Dominik Gieler: Wir haben viele Lehren gezogen, was Kommunikation angeht.

Dominik Gieler: Wir haben von Satellitentelefonen, falls die Infrastruktur ausfällt.

Dominik Gieler: Bis hin zu Akkugruppen und Sirenen, die auch Lautsprecherdurchsagen machen.

Dominik Gieler: Nachgerüstet innerhalb der katastrophenbetroffenen Gebiete.

Dominik Gieler: Wir sind aber auch gerade dabei, außerhalb bzw.

Dominik Gieler: Der restlichen Gebiete diese Sirenen zu installieren. Die Ausschreibung ist

Dominik Gieler: draußen, das heißt auch in Heckenbach, in Kesseling bzw.

Dominik Gieler: Lind, Kirchsaar und Berg werden und auch Kahlenborn werden Akku gepufferte Sirenen

Dominik Gieler: letzten Endes installiert.

Dominik Gieler: Wir haben einen neuen Alarm- und Einsatzplan der Feuerwehr zusammen aufgestellt,

Dominik Gieler: um auch hier Vorkehrungen zu treffen, falls eine Feuerwehr sozusagen in Betrieb

Dominik Gieler: ist und keine weiteren Ressourcen mehr hat,

Dominik Gieler: wer danach rücken kann, wer den Brandschutz dann gewährleistet.

Dominik Gieler: Und damit haben wir uns intensiv beschäftigt und haben unsere Hausaufgaben da auch gemacht.

Dominik Gieler: Und selbstverständlich sind wir auch mit der Kreisverwaltung in einem intensiven

Dominik Gieler: Austausch, um da auch mit der neuen TEL letzten Endes da auch zusammenzuarbeiten zukünftig.

Dominik Gieler: Und ich glaube auch, was uns eine Lehre war, ist Stichwort Kommunikation.

Dominik Gieler: Wir sind viel vernetzter, als wir vorher waren.

Dominik Gieler: Wir haben die Ortsbürgermeister untereinander, aber auch ich mit den Ortsbürgermeister

Dominik Gieler: haben einen engeren Austausch.

Dominik Gieler: Sodass ich nicht glaube, dass wenn zukünftig in beispielsweise sogar Schuld

Dominik Gieler: die Autos anfangen zu schwimmen, dass dann in Hönningen oder in Darnau das nicht

Dominik Gieler: bekannt wird. Das glaube ich gar nicht ausschließen.

Marianne Reiß: Gibt es größere Ereignisse und Meilensteine für die kommenden Monate,

Marianne Reiß: auf die sich die Bürgerinnen und Bürger freuen können?

Marianne Reiß: Vielleicht auch Meilensteine und Erfolge, auf die Sie sich freuen als Bürgermeister?

Dominik Gieler: Wir haben viele Baubeginne, die wir vollziehen wollen. In der Realschule in

Dominik Gieler: Altenburg wird es losgehen mit dem Bau.

Dominik Gieler: Da freue ich mich sehr drauf, weil es auch lange gedauert hat.

Dominik Gieler: Ich würde mich auch freuen, wenn es im Rathaus weitergehen würde.

Dominik Gieler: Da sind wir tatsächlich auch, wenn es von außen vielleicht nicht wahrnehmbar

Dominik Gieler: ist, auf Hochtouren dran, dass es dort weitergeht.

Dominik Gieler: Allein dieses Projekt ist von so vielen Problemen umhaftet, dass es,

Dominik Gieler: glaube ich, den Podcast sprengen würde, diese alle aufzuzählen.

Dominik Gieler: Ich freue mich aber auch drauf, dass wir halt aus der Planung jetzt langsam

Dominik Gieler: rauskommen und in die Spatenstiche und teilweise auch in die Bauaktivitäten natürlich dann kommen.

Dominik Gieler: Der Kindergarten in Hörningen wird angefangen.

Dominik Gieler: In Danau ist er schon im Bau. Ich denke, es ist absehbar, wenn der Bau sogar fertig ist.

Dominik Gieler: Die Grundschule in Darnau, das ist auch ein großes Projekt.

Dominik Gieler: Da freue ich mich auch drauf, wenn der Abriss dann tatsächlich vollzogen ist.

Dominik Gieler: Wir sind da mit dem Architekten in intensiven Gesprächen, dass auch die Planungen

Dominik Gieler: soweit fortgeschritten sind, dass wir da auch nicht nur den Bauantrag stellen

Dominik Gieler: können, sondern auch es absehbar ist, dass wir da einen Bau gehen.

Dominik Gieler: Und das sind alles so Meilensteine,

Dominik Gieler: da waren Grundlagen halt lange zähe Besprechungen teilweise und da freue ich

Dominik Gieler: mich drauf, dass das jetzt nach außen hin sichtbar wird.

Marianne Reiß: Der Wiederaufbau wird somit sichtbar für die Bürgerinnen und Bürger oder sichtbarer

Marianne Reiß: und greifbarer. Das ist auf jeden Fall schön.

Marianne Reiß: Werfen wir zum Abschluss nochmal einen Blick zurück. Sie sind jetzt schon einige

Marianne Reiß: Zeit am Amt des Bürgermeisters und begleiten den Wiederaufbau.

Marianne Reiß: Haben Sie sich den Wiederaufbau so vorgestellt zum Zeitpunkt,

Marianne Reiß: als Sie das Amt angenommen haben oder sich darauf beworben haben?

Dominik Gieler: Ja, ich hatte es eingangs schon mal gesagt, dass ich nicht damit gerechnet hätte,

Dominik Gieler: dass das doch so viel anders ist als Ortsbürgermeister im Vergleich zum Verbandsbürgermeister.

Dominik Gieler: Ich hätte mir auch am Anfang immer gesagt, wie lange brauchen wir denn für den

Dominik Gieler: Wiederaufbau? Wir brauchen ja fünf Jahre, sind wir fertig.

Dominik Gieler: Diese Realität, glaube ich, denen ist jeder hier bewusst, dass das nicht funktionieren wird.

Dominik Gieler: Ich hatte es gerade schon mal gesagt, die Oda hat 18 Jahre gebraucht.

Dominik Gieler: Ich glaube, wir werden da auch eine ähnliche Zeitspanne haben,

Dominik Gieler: bis wir tatsächlich die letzte Maßnahme umsetzen.

Dominik Gieler: Und da war vielleicht auch zu Beginn der Wunsch und die Illusion größer.

Dominik Gieler: Und man ist dann auch relativ schnell geerdet worden, so möchte ich es mal sagen.

Dominik Gieler: Das hätte ich mir anders gewünscht, aber so ist es.

Marianne Reiß: Zum Abschluss, ergänzen Sie doch bitte noch den Satz, das wird mit den ersten

Marianne Reiß: Worten Dingen, die Ihnen einfallen.

Marianne Reiß: Jetzt vielleicht auch zu den Dingen, die wir eben schon besprochen haben.

Dominik Gieler: Das wird, das wird die ersten Worte, die mir einfallen auf das wird,

Dominik Gieler: das wird hervorragend, das wird perfekt, das wird bald werden.

Dominik Gieler: Man kann diesen Satz, das wird mit so viel ergänzen, mit so viel Positiven ergänzen

Dominik Gieler: und das wird noch einige Zeit dauern, aber das wird am Ende alles gut werden.

Marianne Reiß: Sehr schön. Ich nehme auf jeden Fall auch mit, dass das auf jeden Fall wird

Marianne Reiß: und es wird vor allem herausfordern.

Marianne Reiß: Aber mit so vielen tollen Leuten im Hintergrund oder hinter den Kulissen,

Marianne Reiß: die großartige Arbeit leisten, wird das auf jeden Fall gut gelingen.

Dominik Gieler: Da bin ich von überzeugt.

Marianne Reiß: Danke Ihnen, Herr Gieler.

Dominik Gieler: Vielen Dank.

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